10 Tipps – Darauf sollten Sie bei der mobilen Optimierung achten
Nach eineinhalb Jahren Testphase hat Google Ende März 2018 seinen Mobile-First-Index offiziell gestartet. Wie wird sich der Index aufs Suchmaschinenranking auswirken? Was sollten Webseiten-Betreiber hinsichtlich mobiler Optimierung beachten?
Was verbirgt sich hinter dem Mobile-First-Index?
Für die Indexierung und Bewertung von Webseiten wurden bisher die Desktop-Versionen der jeweiligen Seiten herangezogen. Mit dem Start des Mobil-First-Index läutet Google einen Epochenwechsel ein: Zukünftig wird die mobile Version einer Website ausschlaggebend für das Ranking sein. Google legt daher allen Seitenbetreibern nahe, sich zeitnah um eine optimale Mobil-Version ihrer Seite zu kümmern. Weitere Infos zum Mobile-First-Index gibt’s hier.
Mobile Optimierung – was ist das eigentlich?
Mobile Optimierung bedeutet, die eigene Website „mobile-friendly“ zu gestalten. Um dies zu erreichen, werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die dabei helfen, die Website-Inhalte auf mobilen Endgeräten optimal darzustellen und nutzbar zu machen.
Warum ist Mobile Optimierung so wichtig?
Immer mehr User nutzen mobile Endgeräte zum Suchen und Surfen im Netz. Mittlerweile haben weltweit die mobilen Suchanfragen die Anfragen über Desktop-PCs bereits überholt. In Deutschland suchen etwa 40 % der User via Smartphone und Tablet – Tendenz steigend. Webseiten-Betreiber müssen auf das geänderte Nutzerverhalten ihrer User reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die mobile Suche ist ein wichtiger Distributionskanal, der andere Anforderungen an die Website stellt. Im mobilen Bereich haben User und Webseiten-Betreiber gleichermaßen mit zum Teil unzuverlässigen Internetverbindungen zu kämpfen. Und auch die Bandbreiten sind nicht so hoch wie im Desktop-Bereich. Eine klassische Desktop-Seite wird auf mobilen Endgeräten niemals eine so gute Performance liefern können wie eine hoch optimierte mobile Version der Seite.
Wie erfolgt die mobile Optimierung?
Alle Seitenbetreiber, die ihre Website für Smartphone, Tablet und Co optimieren möchten, können grundsätzlich zwischen zwei Möglichkeiten wählen:
- Responsive Design: Bei einer Responsive Design Programmierung wird dafür gesorgt, dass sich Webinhalte, Frames, Texte und Bilder an die jeweilige Bildschirmgröße der mobilen Endgeräte anpassen. Nachteilig hierbei ist, dass sich nicht alle Inhalte verlust- bzw. fehlerfrei an jeden beliebigen Bildschirm anpassen lassen.
- Mobile-Domains: Eine weitere Möglichkeit der mobilen Optimierung bietet eine zweite Seitenversion, die speziell für mobile Inhalte ausgelegt ist. Hierbei wird der Content der Website auf eine mobile-URL (m.-Seiten) übertragen. Was häufig zu Problemen führt: Alle auf dem Desktop erreichbaren Inhalte müssen auf die mobile Version umgeleitet werden.
Und was ist nun besser? Richtet man sich nach der Empfehlung von Google, fällt die Wahl auf ein responsives Layout. Der Vorteil hierbei ist, dass Quelltext und Content der Desktop- und Mobile-Seite identisch sind. Dies macht es für Google einfacher, für beide Seiten dieselben Inhalte zu indexieren und richtig zu interpretieren.
Was bedeutet der Mobile-First-Index für Seiten ohne mobile Version?
Desktop-Webseiten werden auch ohne responsive Design oder eigenständiger mobilen Seite indexiert. Sie haben allerdings zukünftig Ranking-Einbußen zu befürchten. Eine professionelle mobile Optimierung der Seite ist hier sehr zu empfehlen. Dabei sollte jedoch nichts überstürzt werden, denn eine sehr gute Desktop-Website ist immer noch besser als eine schlecht optimierte responsive oder mobile Version.
10 Tipps: Worauf muss ich bei der mobilen Optimierung achten?
Wer ein Responsive Design nutzt, ist laut Google hinsichtlich Mobile-First-Indexing bereits gut aufgestellt. Webseiten mit einer separaten Mobile-Version sollten folgende Tipps bei der Mobile-First-Optimierung beachten:
- Die mobile Seite in der Google Search Console anmelden, um Google deren Existenz zu übermitteln.
- Die mobile Webseite muss hochwertigen Content (Texte, Bilder, Videos) in crawlbaren und indexierfähigen Formaten enthalten.
- Ladezeiten optimieren: Insbesondere im Mobile-Bereich zählt jede Sekunde. Um hohe Absprungraten zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Seite schnell lädt.
- Auf die Schriftgröße achten: Alle Inhalte sollten ohne Zoomen lesbar sein.
- Die Größe der Schaltflächen optimieren, damit sie problemlos angeklickt werden können.
- Sowohl für Mobile- als auch für Desktop-Seiten müssen Meta-Daten vorhanden sein.
- Strukturierte Daten müssen auf allen Website-Versionen vorhanden sein. Wichtig hierbei ist, die URLs der mobilen Seite zu verwenden.
- Href-Links sind separat zu setzen: auf der mobilen Seite müssen sie auf mobile URLs verweisen, auf dem Desktop auf Desktop-URLs.
- Es ist zu überprüfen, dass die robots.txt sowohl auf der Desktop- als auch auf der Mobile-Version alle wichtigen URLs und Informationen für den Crawler freigibt.
- Es muss sichergestellt werden, dass der eigene Webserver über genügend Kapazitäten verfügt, da es im Zuge der Umstellung zu einer Erhöhung der Crawling-Rate kommen kann.
Allen Seitenbetreibern sei ans Herz gelegt, sich mit der Best Practice von Google hinsichtlich Mobil-First-Indexing auseinanderzusetzen, um auch in Zukunft im Netz bestmöglich aufgestellt zu sein.
Fazit
Zunächst müssen Seiteninhaber, die ihre Website noch nicht mobil optimiert haben, keine Angst haben. Die Einführung des Mobile-First-Index ist ein langsamer Prozess. Von heute auf morgen sind keine großen Ranking-Änderungen zu erwarten. Google ruft dennoch Website-Betreiber dazu auf, Inhalte für die mobile Nutzung zu optimieren. Ab Juli 2018 können laut Google langsam ladende Seiten in den Rankings benachteiligt werden. Zusammengefasst lässt sich sagen: Auch, wenn Google reine Desktop-Seiten weiterhin indexiert, kommen Sie um eine mobile Version nicht mehr herum, wenn Sie bestmögliche Ranking-Ergebnisse erzielen wollen.